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Im Einklang mit der Welt
Wir leben in einer äußerst leistungsorientierten Gesellschaft. Diese verlangt von jedem von uns sich permanent zu entwickeln, Ziele zu haben und in allem Tun möglichst perfekt zu sein. Ständig streben wir nach mehr und plagen uns mit Gedanken an Vergangenheit und Zukunft: Was hätten wir früher besser machen können? Was können wir tun, um uns künftig zu verbessern?
Kein Wunder, dass dabei das Gefühl entsteht nicht gut genug zu sein. Yoga zeigt einen Ausweg aus diesen zermürbenden Denkspiralen – durch das „Zur-Ruhe-Kommen der Bewegungen des Geistes“ (yoga citta vritti nirodah), wie Patanjali es in seinem Weisheitstext „Yoga Sutra“ beschreibt. Dann müssen wir nirgendwo mehr hin, dürfen genauso sein, wie wir jetzt sind und fühlen uns im Einklang mit der Welt. Das erscheint vielen Menschen als Utopie.
Freiheit und Klarheit
Doch was wir in unserer alltäglichen Wahrnehmung für die wirkliche Welt halten, ist nur eine mögliche Sichtweise; im Yoga nennen wir das die egozentrische Perspektive, mit den Begriffen „ich“ und „mein“ in ihrem Mittelpunkt. Aber was ist dieses „Ich“? Ist es das, was man gerne wäre? Das, was andere von einem denken, erwarten etc.? Oder ist es das, was schon immer da war und immer da sein wird?
Yoga führt unsere Achtsamkeit zum jetzigen Augenblick und eröffnet uns dadurch eine völlig neue Perspektive: Eins zu sein mit einem Naturschauspiel, mit einem Wesen, mit einer Situation –und gleichzeitig das Gefühl zu haben ganz bei sich zu sein. Gelingt es uns, aus der inneren Ruhe in den Spiegel der Weisheitslehre des Yoga zu blicken, entdecken wir eine Freiheit und Klarheit, die wir zuvor nicht einmal erahnen konnten.